Untere Donaulände 12
AT-4020 Linz

Mo, Di, Do, Fr
14.00
18.00

T +43 (0)699 181 16 616

Email Us

Follow Us

Newsletter

Instagram

Facebook

Memphis

Menu

Untere Donaulände 12
AT-4020 Linz

Mo, Di, Do, Fr
14.00
18.00

+43 (0) 699 181 16 616

Email Us

Follow Us

Newsletter

Instagram

Facebook

Back to top

14.12.2016
12.1.2017

Dem Anglo-Französischen (fantosme) entlehnt, wird der lexikalische Ausdruck Phantom seit dem späten 16. Jahrhundert im Englischen und vermutlich seit dem 18. Jahrhundert im Deutschen verwendet. Analog zum altgriechischen φάντασμα (phantasma) ist der Begriff Synonym für Erscheinung, Trugbild, Schimäre und dergleichen. Aus der Medizin bekannt ist der sogenannte Phantomschmerz als ein Schmerz in einem Körperteil, das nicht mehr physischer Bestandteil des Körpers ist, z.B. durch Amputation. Die indische Philosophie des Vedanta betrachtet gar die ganze Welt als Phantom (Maya), das höheres Wissen verschleiert.Ein Phantom ist also etwas was nicht da ist, aber so erscheint als ob es da ist, und verweist damit immer auch auf eine Grenze zu etwas anderem, jenseitigem. Die Simultanität zwischen einerseits dem Eingang des Begriffs „Phantom“ in europäische Sprachen und andererseits dem Beginn der Neuzeit bzw. der Moderne ist kein Zufall, ist die neuzeitliche oder moderne Konstitution als ein Modus der Klassifizierung und Kartierung der Welt doch bestimmt durch die Organisation von Demarkationslinien. Diesem Modus liegt eine positivistische Beschreibung der Welt zugrunde: die Imagination eines Negativs als Resultat von Teilung. Die kulturelle Besonderheit insbesondere der Moderne besteht in der Naturalisierung dieser Praxis der Trennung. Und laut Bruno Latour ist die Trennung von Natur und Kultur und die sich daraus ergebende kategoriale Unterscheidung zwischen einerseits Subjekten und andererseits Objekten nur möglich durch die Negation der Mitte, die Subjekte und Objekte in mannigfaltiger Weise verbindet:„Alles spielt sich in der Mitte ab, alles passiert zwischen den beiden Polen, alles geschieht durch Vermittlung, Übersetzung und Netze, aber dieser Ort in der Mitte existiert nicht, dafür ist kein Platz vorgesehen. Hier liegt das Ungedachte, das Unbewußte der Moderne.“Bruno LatourDie Ausstellung Wesenlose Phantome untersucht diese Praxis der Teilung und Negation, und legt offen, wie wir sie konzeptualisieren und alltäglich unbewußt implementieren. Die hier versammelten Arbeiten dezentrieren die naturalisierte und scheinbar festgelegte Subjektposition und bringen die Subjekt-Objekt-Konstellation zum Oszillieren.

Wesenlose Phantome

Stephan Lugbauer, Jakob Dietrich & Kai Maier-Rothe, Nora Jacobs, Pascal Petignat & Martin Scholz

This is some text inside of a div block.
This is some text inside of a div block.
Wesenlose Phantome

1

2

3

4

5

6

7

8

25

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25