Resonanz, Verschwinden und hypnotische Rituale ziehen sich wie Leitmotive durch das Werk von Andrius Arutiunian. Aufbauend auf volkstümlichem Wissen, spekulativen Kosmologien und dem Verständnis von Klang als „fließender Architektur der Zeit“ entwickelt er Installationen, Filme und Performances, die psychoakustische Phänomene, geisterhafte Präsenz und das schleichende Entgleiten von Zeit erfahrbar machen. Die Einzelausstellung in Memphis versammelt Arbeiten seiner jüngsten Serie, in der diese Themen verdichtet in Erscheinung treten.
Der 1991 geborene armenisch-litauische Künstler und Komponist verbindet in seiner Praxis hybride Formen des Zuhörens mit experimentellen Strategien der Welterfassung. Seine spielerische Annäherung an hypnotische und rätselhafte Formensprache öffnet einen Raum, in dem musikalische und politische Resonanzen neu verhandelt werden.
Arutiunian war auf internationalen Biennalen vertreten, darunter die 59. Kunstbiennale von Venedig (Armenischer Pavillon), die Biennalen von Shanghai, Gwangju, Lyon und Riga sowie die Baltische Triennale. Seine Arbeiten wurden in Institutionen wie dem Palais de Tokyo und dem Centre Pompidou (Paris), M HKA (Antwerpen), Stroom (Den Haag), Kadist (Paris), dem Pinchuk Art Centre (Kyjiw), FACT (Liverpool), silent green & CTM (Berlin) und dem Contemporary Art Centre (Vilnius) gezeigt. 2024 stand er auf der Shortlist des Future Generation Art Prize, 2023 war er DAAD-Artist-in-Residence. Werke von ihm befinden sich u. a. in den Sammlungen des Centre Pompidou und von KADIST.