If only, you know, there was still some kind of land left. Otherwise, before returning, they will just completely dismantle this country for mineral resources, for minerals, you know, for all this resource. You'll have the land, but there'll be no soil, no minerals, nothing. Everything is dead...
(PVT Mineral, Grey Earth)
Die Ausstellung „Hollow Earth“ untersucht die veränderte visuelle und physische Landschaft des Krieges. Die gezeigten Arbeiten bewegen sich in einer Realität, in der der menschliche Körper und sein Lebensraum in einem Zustand existenzieller Fragilität bestehen. Sie operieren an der wahrnehmbaren Schnittstelle zwischen Kriegsführung, Technologie und der organischen Welt. Das der Ausstellung zugrunde liegende Unbehagen speist sich aus einem Zitat aus dem Film einer der teilnehmenden Künstler*innen: die Furcht, dass das Land selbst vollständig zerstört wird – und eine leere Erde zurückbleibt, die ihrer Böden, Mineralien und ihres Lebens beraubt ist.
Für ein landwirtschaftlich geprägtes Land hat die Landschaft an der Front eine besondere Bedeutung – sie wird zu einer Bühne, auf der sich der traditionelle „Kreislauf des Lebens“ in einem enormen, verzerrenden Tempo beschleunigt. Die mit Körpern durchsetzte Landschaft erwacht zum Leben und verschmilzt an der Schwelle zwischen Leben und Tod. Was einst fest und stabil war, bebt und oszilliert nun, und existiert linear wie eine überspannte Saite. Form gerät ins Wanken – Krieg deformiert das Materielle ebenso wie das Immaterielle. Er greift in Erinnerung und Wahrnehmung ein. Wie ein Objekt mit gewaltiger Gravitation vermag er Zeit und Raum zu verformen.
Dieses Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Lentos Kunstmuseum Linz, dem Kunstraum Memphis, der Kyiv Biennale und tranzit.at. Gefördert durch das Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport, die ERSTE Foundation, das DAAD-Künstlerprogramm in Berlin mit Mitteln des Auswärtigen Amts (AA) und RIBBON International.
Anatoly Belov
Dana Kavelina
Lada Nakonechna
Viktoria Pidust
Vova Vorotniov
Olia Sosnovskaya
