Marc-Alexandre Dumoulins Praxis des Malens ist eine beharrliche Jagd nach dem Flüchtigen, bei der die Oberfläche der Leinwand eine Art Ausgrabungsstätte darstellt, ein Ort, an dem der Künstler immer tiefer gräbt, bis das Bild an die Oberfläche kommt. Laut Heinrich von Kleist geht der Gedanke nicht dem Sprechen voran, sondern entsteht vielmehr im Akt des Sprechens. Ähnlich verhält es sich mit Dumoulins Gemälden, Zeichnungen und Radierungen: Es sind Gedanken, die durch die sinnliche Verbindung zwischen Farben, Sujets und Formaten ihre Komplexität enthüllen. Die Motive entstehen dabei nicht durch Beherrschung dieser Komplexität, sondern vielmehr aus dem Nicht-Wissen um sie, und offenbaren in ihrer Fremdheit die Instabilität der Welt.
Marc-Alexandre Dumoulin studierte Malerei an der Concordia University, Montréal, Québec, Kanada, sowie am Central Saint Martins College of Art & Design, London, UK, und promoviert z.Zt. an der Akademie der bildenden Künste Wien. Er lebt und arbeitet in Wien.