Huda Takriti (*1990 in Syrien) arbeitet mit Video und Installation, um verborgene Geschichten in kolonialen und staatlichen Archiven sichtbar zu machen und kritisch zu hinterfragen. Ihre Praxis untersucht, wie Machtstrukturen Erinnerung formen – aus einer dekolonialen und feministischen Perspektive. Derzeit promoviert sie im PhD in Practice-Programm an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihre Forschung widmet sich dem Konzept des archivarischen Verschwindens und den (Lebens-)Geschichten weiblicher Freiheitskämpferinnen aus dem Nahen Osten während bewaffneter antikolonialer Bewegungen. Dabei untersucht sie einerseits, wie historische Narrative konstruiert und produziert werden, und andererseits das Potenzial von Unterwanderung als Strategie, um archivarische Leerstellen offenzulegen und hegemoniale Erzählungen zu destabilisieren.
Zu ihren jüngsten Ausstellungen zählen MQ Freiraum (AT), Camera Austria (AT), mumok (AT), Kunstraum Lakeside (AT) und die Škuc Gallery (SL). Takriti erhielt den Han Nefkens Foundation – Museu Tàpies Video Art Production Grant (2025), den Kardinal-König-Preis (2025), das Vordemberge-Gildewart-Stipendium (2022), den Kunsthalle Wien Preis (2020) sowie das Camargo Foundation Fellowship (2023).
oh! ist eine Serie zufälliger, unbeabsichtigter Handyfotografien, die Takriti seit 2010 sammelt und archiviert. Auf Postkarten gedruckt verlieren diese Bilder ihren zufälligen Charakter und verwandeln sich in etwas, das einem Souvenir oder einem monumental aufgeladenen Erinnerungsmoment ähnelt.
