Line Finderup Jensen (* 1991/Dänemark) arbeitet und lebt in Wien, Österreich. Seit ihrem Studiumsabschluss im Bereich Video und Animation an der Akademie der bildenden Künste Wien (2019) arbeitet Jensen als Künstlerin und Freelancerin im Bereich Film, 3D-Simulation und interaktives Video. Ihre Arbeiten werden international in in Solo- und Gruppenausstellungen sowie auf Film- und Medienfestivals gezeigt.

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Common Sense (1)
3D-Animation, Farbe, Sound, 2020
03:04 min

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In Common Sense (1) holt Line Finderup Jensen alte Krankenakten aus der Zeit hervor, als sie 2012 in ein Spital eingeliefert wurde. Ein 3D-animierter Arzt liest laut aus einem Dokument, das aus Fragmenten verschiedener Einträge zusammengesetzt ist. In der originalen Version dieses Dokuments wird einer 22-jährige Frau eine psychische Krankheit diagnostiziert, auf der inhaltlichen Ebene des Films durch Collagieren allerdings das Bild einer hospitalisierten Person gezeichnet. In Anlehnung an Ursula Le Guins „The Carrier Bag Theory of Fiction“ sucht die Künstlerin anhand dieser Patientenakte eine Möglichkeit, die Herkunft der wahren Geschichte zu verwischen und wie eine neue Perspektive gleichberechtigt neben die ursprüngliche zu stellen. Diese Einträge fungieren als Archive, die Geschichte speichern. Aber sie werden auch von jemandem kontrolliert – und das sind Archivar*innen. Als Experiment, ihren eigenen Vergangenheitsdiskurs in die Gegenwart zu verlagern, nutzte Jensen Motion-Capture-Tools um ihre Mimik und Bewegungen in Echtzeit auf den animierten Doktor zu übertragen, während sie aus der Krankengeschichte laut vorlas.

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Line Finderup Jensen